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RAKU-KERAMIK

RAKU
ist der Name einer alten japanischen Keramiktradition, deren Technik wegen des direkt erfahr- und erlebbaren Zusammenspiels der Elemente Erde, Feuer, Wasser, Luft und wegen seiner besonderen Gestaltungsmöglichkeiten seit den 60er Jahren zunächst bei Keramikern in den USA und dann auch in Europa großes Interesse findet.

Im Gegensatz
zum herkömmlichen Brennvorgang wird bei der RAKU-Technik mit plötzlichem Temperaturwechsel gearbeitet.

Die Stücke
werden mit langen Zangen dem Ofen glühend und mit zähflüssiger Glasur bei ca. 900 Grad entnommen, dann unter Gras-, Blätter- oder Sägemehlabdeckung abgekühlt. Statt dessen oder auch zusätzlich kann eine Schockkühlung an der Luft oder sogar in Wasser erfolgen. Die damit verbundenen Phasen der chemischen Oxidation bzw. Reduktion der speziell abgestimmten Glasuren und Massen führen zu intensiven Farbnuancen. Die extreme Materialbelastung durch kurzfristige Temperaturwechsel äußert sich vom feinsten Craquellé bis hin zur kräftigen Rißstruktur. Auch das Abdeckmaterial, z.B. Gras oder Sägemehl, kann seine Abdrücke in der Glasur hinterlassen und so zur Oberflächenstruktur beitragen.

Rita Maria Mayer
schätzt am RAKU-Brand besonders die Spannung zwischen der mit diffiziler Materialkenntnis und ausgefeilter Verfahrenstechnik verfolgten gestalterischen Absicht einerseits und dem doch nur in Grenzen beeinflußbaren komplexen Zusammenwirken von physikalischen und chemischen Kräften andererseits.